would wood work?

Wie kann ich Holz für mich arbeiten lassen – anstatt dagegen zu arbeiten?

In diesen Experimenten untersuche ich die lebendigen Eigenschaften von Holz. Mein Ziel dabei ist es, mehr über den Rohstoff heraus zu finden und eine mögliche Einbindung von Holz in einen evolutionären Prozess zu finden. Mein Ausgangspunkt ist dabei immer der natürliche Zustand von Frischholz, also der Zustand von Holz direkt nach der Fällung des Baumes. Ich lege zu jedem Experiment meine Ziele, Ergebnisse, die Fertigungsprozesse und meine persönlichen Erfahrungen dar, um den Betrachter anzuregen und mit ihm in einen Dialog zu treten.

Durch die Entwicklung in der Informationstechnologie, der modernen Forstwirtschaft und dem wachsenden Interesse an Nachhaltigkeit vonseiten der Konsumenten, sehe ich ein sehr spannendes Feld zwischen fortschrittlichen Verarbeitungsmethoden und traditionellem Handwerk. Zur Zeit werden immer noch hauptsächlich Plattenwerkstoffe aus Holz hergestellt und verarbeitet. Mit der modernen Datenverarbeitung kann jedoch wesentlich genauer auf das Zusammenspiel von verschiedenen Variablen des arbeitenden Holzes eingegangen werden und somit die industrielle Verarbeitung von Nassholz kann dabei einen interessanten Stellenwert bekommen.

Kann ich verhindern, dass beim beschleunigten Trocknungsprozess Risse entstehen?

Um eine Rissbildung zu vermeiden, muss das Splintholz genug Platz haben um sich zusammenziehen zu können. Diesen Effekt nennt man Schwinden. Dies kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Um dies zu verstehen, muss man sich die Wasserablagerungen zwischen den Jahresrinden genauer anschauen. Für mich war erst einmal klar, dass für mich noch zu viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, die ich auf den ersten Blick nicht addieren kann. Daher habe ich einen Zwischenschritt eingeführt. Wie kann ich das fehlende Kernholz von Experiment 1.2ersetzen? (Hier fehlt ein Gedankenschritt). Das gleiche sollte auch für andere Baumscheiben funktionieren, bei denen man das Kernholz entfernt. So beschloss ich ein Skript in Grasshopper zu schreiben, über das ich individuell die Kontur von jedem Kernholz einlesen kann und ein von mir generiertes Gebilde diesen Bereich füllt. Leichter gesagt als getan. Nach eineinhalb Wochen war es so weit und ich konnte meine Voronoi-Struktur mit dem 3D Drucker herstellen.

Kann ich Flächen mit Hilfe von Wasserdampf verformen?

Ein Nassholzbrett mit dem Massen 150mm x150mm x15mm wird mit einem Nutfräser an der Oberseite längs zur Faser und an der Unterseite quer zur Faser genutet. Die Nut ist 6mm breit und 7,5 mm tief. So entsteht ein Gitterstruktur. Dann wird das Brett mit kochendem Wasser überschüttet und nach einigen Minuten in eine Rundung mit Gegenform gepresst. Nach dem Trocknen (ca. 48 Stunden) wird es wieder Ausgespannt. Mit Hilfe der Nutfräsungen kann eine Fläche, durch die Einwirkung von Hitze, gebogen werden. Durch die Hitze wird das im Holz enthaltene Litnin flexibler und so mit säst sich das Holz besser biegen. An den Stellen, an denen das Querholz auf das Längsholz trifft, bricht die Gitterstruktur.

Kann ich die Lebendigen Eigenschaften von Holz aufzeigen?

Im letzten Experiment wollte ich herausfinden, wie sich das Holz im dreidimensionalen Zustand während dem Trocknungsprozess verhält. An der Drehbank stellte ich zwei identische Becher her. Ich verwendete den selben Ast eines Baumes, um möglichst gleiche Bedingungen zu schaffen. Den zweiten nutete ich im 25° Winkel. Den Trocknungsprozess dokumentierte ich über 48 Stunden. Das Ergebnis: Holz ist lebendig! Und ich bin zuversichtlich, dass man es auch in Zukunft öfter auf diese Weise betrachten wird.

wood works!